Freitag, 23. August 2013

Die Brotzeitdose

Ferienzeit! Eigentlich eine äußerst wunderbare Angelegenheit. Man freut sich das ganze Jahr darauf. Endlich ausschlafen, keine Termine, keine Schultaschen packen. Einfach herrlich!
Aber was stellt man denn nun mit den Kindern an? Das heißt dann doch schon wieder Freizeitstreß. Badesee, Kino,Rad fahren und die ganze Packerei dazu.
Da ich ja als fränkische Hausfrau eine äußerst überzeugte Verfechterin der These: "Erst kommen die Kinder und dann lang gar nix" bin, habe ich mich zu einem Ausflug in den nächstgelegenen In und Outdoor Spielplatz überreden lassen. TUCHERLAND.

Diesmal wollte ich aber die Häkelnadel zuhause lassen und mich so richtig entspannen, während sich meine äußerst wohlgeratenen Kinder den Hintern wundrutschen.
Also nur die Kinder, Geldbörse und meine Lieblingskeksdose eingepackt. So ein bischen Nervenfutter wollte ich mir ja gönnen.



Los ging die Fahrt


 
Bergauf,bergab durch den Dschungel der Landstraßen


Als wir dann endlich angekommen waren, sind dann meine Kinder in den Innenbereich des Hüpfparadieses bis zum Abend verschwunden. (Puh Glück gehabt!) Ein entspannender Tag im schönen Außenbereich mit kleinem Badesee, Strandkörben und netten schattigen Sitzplätzen lag vor mir.

So Kaffee geholt, Brotzeitdose ausgepackt:



Jetzt mußte ich nur noch aufpassen, daß mich bei meinem heimlichen Keks-Genuß keiner Erwischt.
Doch was ich erblickte, als ich meine Brotzeitdose öffnete, konnte ich nicht fassen:


Ich hatte die Keksdose mit der Häkeldose verwechselt

Nach diesem Schock mußte ich mich erst einmal hinlegen

Als ich die erste Schockstarre überwunden hatte und der Schmerz wegen den fehlenden Keksen wieder erträglich wurde, kamen meine fleißigen Hausfrauengene auch wieder zum Vorschein.
"Na dann wird halt gearbeitet und sich nicht ein zusätzliches Kilo Fett und Zucker an die Hüften gepappt!"


Das passende Objekt hatte ich mit meinem scharfen Hausfrauenblick schnell im Visir


Ach war das ein Spaß!






Ich wollte gar nicht mehr aufhören zu häkeln






Als dann die netten, lebensfrohen und zuvorkommenden Mitarbeiter meine Kunstwerke entdeckten, konnte ich mich vor lauter Kaffee gar nicht mehr retten. Ach war das schön solch liebe Menschen zu treffen.

Ich suchte mir noch einen Strandkorb aus, um unbeobachtet noch ein kleines Dankeschön zu häkeln:







Die Installation erwies sich dann doch als etwas schwierig:













Jetzt war es aber wirklich schon spät geworden und ich mußte meine wohlgeratenen Kinder schnell nach Hause bringen. Aber eins weiß ich gewiß, hier komm ich wieder her!



Ihr lieben Tucherland-Menschen, ich danke Euch für einen wunderschönen Tag!!!!!!!!




Freitag, 16. August 2013

Verfolgungswahn

Nachdem ich die letzten Wochen doch sehr unter meinem fränkischen Hausfrauenstreß gelitten habe, sagte ich zu mir: "Wooly Du mußt mal ausspannen, einfach mal ein paar Tage Urlaub machen."
Aber wohin? Das ist ja immer nicht so einfach mit einer fränkischen Hausfrauenkasse. Also beschloß ich das nächstgelegene Urlaubsziel aufzusuchen. Da fiel mir ganz spontan das fränkische Seenland ein.
Wasser, Sonne Sand. Na wunderbar da mußte ich hin.



Mein erster Gang führte mich ans Wasser zum Sandburgen bauen:


Irgendwann hatte ich dann doch ein nasses Badehöschen und suchte die nächste Umkleidekabine auf. Was mir aber da entgegenkam, konnte ich im ersten Moment gar nicht fassen:





Riesige glubschige Froschaugen. Das konnte nur eine Halluzination aufgrund der starken fränkischen Urlaubssonne sein.

Sie waren jedoch überall:





Selbst auf dem Baum war ich nicht sicher





 
Auch die Flucht in Richtung Wasser war zwecklos




Zu guter Letzt lagen sie auch alle noch unter meiner schönen Badedecke!
Da wurde mir bewußt, daß ich die so schnell nicht mehr loswerden würde, also habe ich sie alle eingepackt und mitgenommen.



Was fängt man jetzt nur mit zwölf paar grüner Froschaugen an?
Da ich ja eine absolut findige Hausfrau bin, (das kann ich wirklich nicht oft genug erwähnen,man gönnt sich ja sonst nichts) war mir ganz schnell klar, daß ich die Glubschis nach Nürnberg schaffen muß. Da gibt es ja immerhin genügend Stadtmenschen denen sie hinterherglotzen können. So schicke junge Damen wie meine liebe Chantal.



Angekommen in Nürnberg wollte ich sie eigentlich einfach irgendwo stehen lassen, und dann ganz unauffällig das Weite suchen (echt klug von mir, gell?). Aber meine Freundin Chantal,

die selbstverständlich als Unterstützung mitgekommen war, vertrat die Meinung, daß man wehrlose Froschaugen nicht einfach so aussetzen könnte.


Auf einmal fingen diese grünen Ungetüme aber das plappern an.
Sie erzählten mir, daß sie ja eigentlich die Nachkommen von Kermit und Miss Piggy seien und sich auf diese beschwerliche Reise begeben haben um den Ort zu suchen, an dem ihre Eltern das letzte mal lebendig gesehen wurden.
Leider mußte ich ihnen dann die traurige Geschichte erzählen, daß ihre Eltern als fränkische Bratwurst und Nürnberger Froschschenkel ein jähes Ende gefunden haben.

Das hat sie dann so zornig gemacht, daß sie beschlossen aus Rache genau an diesem Ort zu bleiben.



Nachdem sie aber die nette Besitzerin des ansässigen Lädchens kennengelernt hatten, war der Zorn schnell verflogen


Sie zeigten sich von ihrer besten Seite




die genetische Übereinstimmung mit Kermit wurde sichtbar


Selbst Miss Piggy's kräftige Unterarme hatten sich weitervererbt

Auch vor dem Laden des netten Friseurs bezogen sie Stellung




Sie belagerten die ganze Straße







Aber das Beste an dieser ja fast unglaublichen Geschichte ist: "Sie dürfen die dunklen und gefährlichen Nächte, mit freier Kost und Logie, in den Räumlichkeiten dieser netten Nürnberger Menschen verbringen!"
Anscheinend gibt es das in Nürnberg doch:


                        Ein Herz für Frösche

                                                           



Donnerstag, 8. August 2013

Der "GLUBB"

Das letzte Mal habe ich Euch ja von meiner schicken Stadtfreundin, der kleinen Fototante erzählt.
Gemeinsam haben wir beschlossen, das ich meinen schon vor unserem Kennenlernen gekauften Wollhaufen für uns verhäkel. Ihr könnt Euch sicherlich noch daran erinnern.
Ich wollte einen Bankbezug häkeln der in Bezug zu Nürnberg steht.
Alle meine Konzepte stellen von Anfang an Verknüpfungen zu bestimmten Themen her, auch wenn dies manchmal nicht auf den ersten Blick erkennbar ist.


Das Vorhaben erwies sich dann doch gar nicht so einfach wie gedacht. Für mich war klar, dass es etwas praktisches sein musste. Chantal wollte sich aber ein schickes Outfit davon häkeln. Da sie aber keine gerade Masche hinbekommt, habe ich das übernommen. Nach langer Diskussion konnten wir uns doch einigen. Wir beschlossen, dass ich beides verwirklichen werde und sie dann das Ergebnis fotografiert, während ich arbeite.

Aber der Kreativität war schon von der Farbgebung her ein begrenzter Rahmen gesetzt. Was könnte man nettes aus Rot und Schwarz häkeln?????????????????


Ich wusste ja von Anfang an, dass Jemand der so schick und eigentlich unkritisierbar auftritt, doch irgendwo sein dunkles Geheimnis haben musste.
Als ich ihr dann erzählte, dass ich etwas im öffentlichen Raum häkeln wollte, das einen ganz starken Bezug zu Nürnberg hat und ich an den örtlichen Fußballverein gedacht hatte, war sie sofort Feuer und Flamme.
Sofort habe ich mich im Netz auf die Suche nach einem passenden Ausspruch gemacht und wurde fündig. Sie war mit der Formulierung sofort einverstanden.

Sie sprach immer wieder von dem "großen Tag" dem 9. August. Dieses Datum sagte mir so rein gar nichts.
Bis sie dann doch mit der Sprache rausrückte: "DAS IST DER BEGINN DER BUNDESLIGA" !
Ich sollte meine Bank bis zu diesem Zeitpunkt fertig haben.
Sie hat mir dann ein Stück in schwarz dazugehäkelt. Aber bei ihrem Talent musste ich die Teile erst noch vergrößern und begradigen, sonst hätte man sie gar nicht verwenden können. Aber das machte mir nichts aus. Was tut man denn nicht alles aus Freundschaft.

Selbst in Fankleidung gibt sie noch eine fantastische Figur ab






Mein Arbeitsgewand fiel natürlich  etwas traditioneller im Landtrachtenschick aus

Jetzt mußte ich mich aber erst einmal mit dem Thema Fußball so richtig beschäftigen, aber Chantal gab mir dabei wirklich große Hilfestellung. Sie erklärte mir was eine Legende ist:


  DIE LEGENDE LEBT




Außerdem durfte ich noch Fangesänge auswendig lernen:


                                 IECH BIN A GLUBBERER
                        Ihr dürft den Link ruhig anklicken. Das ist ein absolut hörenswerter Fangesang !


Sie hat mich dann noch zum Pokalspiel mitgenommen:


 



Aber jetzt mussten wir uns schleunigst an die Arbeit machen, damit wir bis zum 9.August fertig werden würden!




Es wurde gehäkelt bis die Nadeln qualmten

Geschafft! Jetzt war nur noch das Transportproblem zu lösen, da dieses Riesen Fanteil nicht in mein Auto passte.

Es blieb mir nichts anderes übrig, als mir einen Transporter zuzulegen.




Damit war es mir dann problemlos möglich, alles nach Nürnberg zu transportieren.

Auf der langen Fahrt hatte ich dann viel Zeit zum nachdenken. Da fielen mir diese netten, in rot und schwarz gekleideten Menschen ein, die mir manchmal im Zug auf meiner Fahrt nach Nürnberg begegnen. Sie schwenken ihre Fahnen und bieten mir auch immer etwas zu trinken an. Auf der Heimfahrt sind sie zwar manchmal traurig und ich muss ihnen häufig mein Stofftaschentuch für ihre Tränen anbieten, aber egal in welcher Stimmungslage sie auch sind, sie bleiben immer höflich und zuvorkommend. Ja genau diese Menschen haben es verdient, das man ihnen etwas schenkt!

In Nürnberg angekommen, habe ich mich natürlich sofort an die Arbeit gemacht,
während sich Chantal mit den vorbeilaufenden Passanten unterhielt und ein paar zusätzliche Fotos machte.





Schandalle stand vor lauter Freude sofort Kopf

 
Das Ambiente fanden wir absolut passend  "im Zeichen der Burg"




Mit einem waren wir uns zum Schluss auch einig:


HAUBDSACH DER GLUBB GWINND!!!!!!!!!